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6.3.2004
Werk II, Leipzig



Nachdem die vom BeatClub und den Tornados in der Tango Bar und im Kulturbundhaus in den letzten Jahren veranstalteten Konzerte durchweg großen Zuspuch erhielten, sollte das Dynamite SKA Festival das erste offizielle SKA-Festival in Leipzig werden.
Auch dieses Mal überließen die Veranstalter wieder nichts dem Zufall und rührten mit Artikeln in der LVZ und im Kreuzer bereits Wochen vorher ordentlich die Werbetrommel, so daß sich das Volk schon im Vorverkauf auf die Karten stürzte, wie die Spatzen auf die Pferdeäpfel und Tage vor dem Festival Gerüchte die Runde machten, daß die Karten seien ausverkauft.
Und für El Bosso und die Ping Pongs, die sich nach 10 Jahren für einen Reunion-Gig in Originalbesetzung mal wieder die Ehre gaben, lohnte sich der Weg ins WERK II allemal und wenn es nur war, um zu sehen, ob es die Jungs nach der langen Zeit noch drauf hatten, gemeinsam gute Musik zu machen.
Denn daß sie es einzeln verstanden, hatten sie in den vergangenen Jahren nicht nur bei Dr. Ring Ding und den Senior Allstars deutlich unter Beweis gestellt.
Zudem war der Auftritt teilweise als der einzige überhaupt angekündigt und selbst wenn El Bosso nicht der Kracher gewesen wären, mit Skarface, den Tornados und K-Mob am Start hätte an diesem Abend ohnehin nichts schiefgehen können.
So hatten sich bei meinem Eintreffen vor dem WERK bereits lange Schlangen am Kartenverkauf und am Einlaß gebildet, so daß es für die meisten Leute erst mal warten hieß.
Deshalb nutzten einige Skinheads aus Berlin die Wartezeit auch sinnvoll, um schon einmal ordentlich vorzuglühen, was allerdings Folge hatte, daß sie sich zu Beginn des Konzertes kaum noch richtig auf den Beinen halten konnten.
Aber das kennen wir ja.

K-Mob

Die Tornados

Reich mal den Hippie nach Hinten durch!
Eingeleitet wurde der Abend von K-Mob.
Die waren musikalisch zwar durchaus recht gut, aber entweder nicht sonderlich vernünftig ausgesteuert oder der Gesang der Sängerin paßte einfach nicht so genial zum Rest der Musik.
Jedenfalls klang die Band teils etwas merkwürdig und schräg, was den Spaß der Musik dann doch relativ schnell wieder dämpfte.
Richtig ab ging´s dann eigentlich erst bei den Tornados, die egal, wo sie in Leipzig und Umgebung spielen, immer wieder beim Publikum ordentlich abräumen und auch an diesem Abend ´ne geniale Stimmung in den großen und ordentlich gefüllten Saal brachten indem sie dem bunt gemischten Publikum deftig einheizten.

El Bosso

El Bosso

El Bosso
Genau die richtige Stimmung also für die eigentlichen Headliner des Abends, El Bosso und die Ping Pongs.
Auch wenn ich zugeben muß, daß SKA mit deutschen Texten ansich nicht so mein Ding ist, weil er mir grundsätzlich einfach zu studentenmäßig ist, was irgendwie immer noch daran liegen muß, daß Anfang der 80er jede dümmliche Studentenband mit einem Mal meinte, auf der großen SKA Welle, die insbesondere mit dem Aufkommen von Madness, den Specials oder Selecter nach Deutschland schwappte, mit schlecht gespielter Musik und noch schlechteren Texten mitreiten zu müssen.
El Bosso bildeten da seit ihrer Gründung bis heute die löbliche Ausnahme.
Ja, die Jungs hauten auch an diesem Abend wieder richtig auf die Kacke und ließen es kräftig krachen.
Der Saal tobte und es war einfach mal wieder richtig schön, bei "SKA, immer nur SKA!" mitzugröhlen und mit den Jungs ordentlich abzufeiern.

Skarface
Nach einem so gelungenen Auftritt hatten es Manfred Rude und Skarface im Anschluß richtig schwer, die Stimmung im Saal auf dem hohen Niveau zu halten.
Aber glücklicher Weise wissen die Franzosen, wie man ordentlich Stimmung in die Hütte bringt und brachten die Anwesenden mit einem wenn auch recht kurzen, aber wie üblich genialen Auftritt noch mal ordentlich auf Trapp.
Insgesamt also ein sehr gelungener Start für das erste offizielle Leipziger SKA-Festival und wenn die nächsten Dynamite SKA-Festivals ähnlich gut laufen, wie dieses, wird man Leipzig sicherlich bald in einem Athemzug mit Rosslau oder Potsdam nennen.


(Weitere Bilder von den El Bosso, Skarface, den Tornados und K-Mob findet Ihr in der Photogalerie.)